Zwischen Brühl und Richard-Wagner-Straße standen bis zum Zweiten Weltkrieg Handelshäuser, welche über einen oder mehrere Höfe verbunden waren. Die Idee der durch Höfe verbundenen Warenhäuser wurde bei der architektonischen Gestaltung des in den Jahren 2010 bis 2012 entstandenen Neubaus aufgegriffen.
Die Höfe, im heutigen Fall die Einkaufspassagen, wurden mit möglichst filigranen Glasdächern geschlossen. Die frei geschwungene Form der Dächer erforderte eine Stahl-Tragstruktur aus dreieckigen Feldern, welche mit ebenfalls dreieckigen Glasscheiben eingedeckt wurde. Die Tragstruktur wurde in Einzelbauteilen im patentierten System „Lite Shell“ vorgefertigt. Die Tragstäbe sind aus rechteckigen, scharfkantigen Stahl-Vollprofilen gefertigt. Die beiden Enden jedes Tragstabes wurden winkelgerecht im CNC-Verfahren gefräst, sodass sich beim Zusammenbau automatisch die geplante Dachform einstellte. Die Tragstäbe sind am Knoten mit Kopplungsplatten geschraubt verbunden. Die Isolierverglasung ist dem Tragwerk folgend, dreieckig und mittels Soghaltern befestigt. In die Freiform-Dachfläche wurden eigens dafür entwickelte NRWG-Flügel eingebaut. Die kreisförmig angeordneten Dreieckfenster öffnen und schließen sich synchron wie die Blütenblätter einer Blume. Nach einem komplexen Planungs- und Genehmigungsverfahren wurde für diese Form und Anordnung eine Zulassung nach DIN erwirkt.