Zur Aufwertung des städtebaulichen Bereichs zwischen Bahnhof und Innenstadt wurde in der Stadt Esslingen am Neckar der Bahnhofsvorplatz umgestaltet. Der neue Busbahnhof wurde mit einem Glasdach versehen, um die Anbindung zum Innenstadtbereich attraktiver und den Umstieg von Bahn zu Bus bequemer zu gestalten, sowie die Fahrgäste und Passanten vor Witterungseinflüssen zu schützen.
Das Glasdach ist filigran und flach gestaltet und schwingt wellenförmig mit geringer Konstruktionshöhe in Freiform über die Busbahnsteige. Die als Netztragwerk ausgebildete Stahlstruktur besteht aus rechteckigen Stabprofilen. In der Zusammensetzung der Stäbe ergibt sich ein dreieckiger Stahl-Trägerrost. Zur Steigerung der Grazilität sind die Stäbe gemäß ihrer Notwendigkeit zum Tragverhalten zu den geringer belasteten Stabenden gevoutet – also mit sich reduzierender Stabhöhe ausgeführt. Das Merkmal des Voutens ist ebenfalls an den Rundrohrstützen erkennbar, auf welchen das Dach aufgelagert ist. Diese sind in ihren Fundamenten konstruktiv eingespannt. Zusammen mit den am Knoten des Stützenkopfpunktes biegesteif angeschweißten Tragstäben ergibt sich so das Konzept zur Standsicherheit. Zur Glaseindeckung wurden, in Größe und Winkel variierende, dreieckige Sicherheitsglasscheiben eingesetzt. Um dem individuellen Beleuchtungskonzept Rechnung zu tragen, sind die Glasscheiben teils transparent, teils farbig transluzent gestaltet. Befestigt sind die Gläser auf einem speziell entworfenen Dichtungssystem mittels lokaler Klemmhalter. Die Scheibenstöße sind dauerelastisch versiegelt. Aufgrund der wellenförmigen Struktur mit geringer Aufbauhöhe ist eine partielle Entwässerung der Wellentäler notwendig. Dies erfolgt über Rinneneinläufe in den Knoten der Glasdachstützen. Die Finesse der Struktur und deren Gestaltung spiegeln sich in ihrer Komplexität an unzähligen Detailpunkten wider und stellen in ihrem Resümee den neuen, attraktiven Stadteingang der Stadt Esslingen dar.